Ausarbeitung des Themas "Die Braunvögel"

Braunvögel

Alten Unterlagen zufolge mutierte der erste Braunvogel, eine zimtbraune Henne, um 1700 in Bayern aus einem schwarzgelben Hahn. Die Braunvögel werden in zwei Gruppen eingeteilt: in klassische und nichtklassische Vögel.

 

                                                                              Braunvögel

Klassisch

  

Nicht klassische

 

Weissgrundig

Dominant

Rezessiv

 

Braun opal

Braun topas

Braun onyx

Braun kobalt

Braun pastell

Braun eumo

Braun jaspe

Braun mogno

Phaeo

Weissgrundig

Rotgrundig

Gelbgrundig

Ivooreigenschaften

Mosaik

Schimmel

Intensiv

Dominant

Rezessive

Rotgrundig

Mosaik

Schimmel

Intensiv

Ivooreigenschaften

 

Gelbgrundig

 
   
   
     

Braun verdünntes Melanin

    

Isabell

Satinet

Pastell

Topas

Opal

Kobalt

Jaspe

Mosaik

Intensiv

Schimmel

Ivooreigenschaften

Weissgrundig

Rotgrundig

Gelbgrundig

Dominant

 

 

Der typische Braunvogel zeigt ein Maximum an schokoladenbraunem Eumelanin, sowie eine breite und durchgehende Zeichnung, die zentral am Federschaft entlang der Feder liegt, auf einem nussbraunem Untergrund, von dem sich die Zeichnung abhebt. Das Großgefieder ist ebenfalls dunkelbraun, bis auf eine Säumung in den Federspitzen, die mit der Grundfarbe versehen ist also Weiss, Gelb oder Rot. Die dunkle Grundfarbe (aus Flächenmelanin und der Grundfarbe) ist deutlich sichtbar und gut ausgebildet. Die Hornteile wie Schnabel, Beine und Krallen sind bräunlich. Die Zeichnung beginnt an der Schnabelwurzel und erstreckt sich dann in geraden durchgehenden Bahnen über den ganzen Körper, auch an den Flanken bis zur Schwanzwurzel.

Wir lesen die ganze Zeit über Melanine, doch was sind Melanine?

Melanine sind körpereigene Farbpigmente, die in der Haut, den Haaren, den Augen, den Hornteilen und den Federn eingelagert sind. Sie werden durch den minosäurebaustein Tyrosin und das Enzym Tyrosine gebildet. Phaeomelanine, auch Flächenmelanin genannt, sind körnerförmig und beige bis dunkelbraunfarbig eingelagert. Eumelanine, auch Zeichnungsmelanin genannt, ist stäbchenförmig und dunkelbraun bis schwarzfarbig eingelagert.            

Unter einer Mutation selbst versteht man einen Erbsprung sowie eine Veränderung in den Basen-kombinationen (Gene – Erbinformationen).

Vererbung

Der klassische Braunvogel vererbt geschlechtsgebunden. Das bedeutet, dass der Faktor Braun auf dem X-Chromosom liegt und nur vom Hahn (XX) weitergegeben werden kann. Die Henne besitzt dieses Chromosom X nicht (Chromosomenpaar XY).

Die Erbfaktoren wie Mosaik, Verdünnungsfaktor (Isabell und Achat), Melanindichtefaktoren Schwarz und Braun, Ivoor, Pastell, Grauflügel und Satinet können vom braunen Hahn weitergegeben werden. Die Fettfarbe, so wie die rezessiven Eigenschaften wie Phaeo, Topas, Eumo, Opal, Onyx, Kobalt, Urucum, optischer Blaufaktor, Karotinenaufnahmefaktor und Fettfarbenentwicklungsfaktor können auch von der Henne weitervererbt werden.

Schauwesen

Im Schauwesen des DKB werden der klassische und der nichtklassische Braunvogel in der Schauklasse 4 ausgestellt. Der Isabell in der Schauklasse 5, der Satinet in der Klasse 7 J, der Phaeo in der Schauklasse 6 H und B für Phaeo. Zugelassen sind hier jeweils Braunvögel in Weiss, Gelb- und Rotgrundige mit Ivooreigenschaften, sowie den jeweiligen Kategorien, Intensiv, Schimmel und Mosaik.

Zum Beispiel:

Braun gelb mosaik T2 =   4 C I  T 2        4 = Schauklasse Braunvögel

C = Mosaik

I = Gelb

T 2 = Hahn

Braun opal gelb intensiv = 4 E A I         4 = Schauklasse Braunvögel

E = Opal

A= Intensiv

I = Gelb

Über die Jahre hinweg kamen dann noch weitere Farbspielarten in Braun dazu.

Isabell

Entstanden durch Übertragung des Melaninreduzierungsfaktor von der Schwarz in die Braunreihe und durch crossingover begünstigt. Charakteristisch für den Isabell sind kurze, feine, unterbrochene hellbeige Striche sich deutlich abhebend auf einem verdünnten Untergrund, der die Fettfarbe sichtbar werden lässt. Das Großgefieder ist über die ganze Länge der Feder hellbeige mit einer Fettfarbsäumung am äußeren Rand.

Satinet, mutierte 1966 in Holland aus einem Stamm Isabellen

Wegfall der schwarzen Eumelanine und der Phaeomelanine. Kurze, feine und unterbrochene Striche, beige-rötlichem Farbton sind sichtbar, mit dem hellen Untergrund ergibt es einen schönen Kontrast. Die Augen sind rot, die Hornteile hell.

Phaeo, mutierte 1964 aus einem Stamm roter Isabellen

Reduzierung der Eumelanine und der Maximalen Brauntönung der Phaeomelanine an der Federsäumung. Die geschuppte Zeichnung ist das Hauptmerkmal des Phaeos. Die Augen sind rubinrot, die Hornteile sind hell.

Braunopal, die ersten Opale mutierten aus 1949 aus einem Stamm Isabellen

Maximale Oxydation des braunen Melanins, mit braun gräulichem Effekt (Blaustich). Die Strichelung hebt sich vom melanisierten Untergrund ab. Die Hornteile sind bräunlich.

Braunkobalt, Kobalt wurde 1996 erstmals von Karl Werner Weber entdeckt

Die dunkelbraune Zeichnung ist wie beim klassischen Braunen. Mit der Ausdehnung des Melanins über das Gefieder, kommt es hier zu einem dunkleren Aussehen. Das braune Melanin zeigt sich im ganzen Gefieder bis in die Federspitzen. Die Hornteile sind bräunlich.

Braunonyx, Onyx trat erstmals 1981 bei Herrn Belver in Spanien auf

Die Zeichnung ist wie beim klassischen Braunvogel nur in einem mattbraunen Farbton auf einem rußigen Untergrund. Die Hornteile sind braun.

Brauntopas, die ersten Topas wurden 1976 von Herrn Ascheri in Italien entdeckt

Die Zeichnung ist wie beim klassischen Braunvogel in einem braunen Farbton mit aufgehellten Federschaft auf melaninreduziertem Untergrund, welcher einen guten Kontrast ergibt. Das Großgefieder zeigt klare und helle Ränder. Der Federschaft ist hell, die Hornteile sind fleischfarben, die Augen dunkelrot.

Brauneumo, Eumo trat erstmals 1981 beim holländischen Züchter van Haaf auf

Zeichnung, wie beim klassischen Braunvogel, leicht reduzierter Farbton auf beigem Untergrund. Die Striche sind klar abgegrenzt, ohne Phaeomelanin. Die Augen sind dunkelrot. Die Hornteile fleischfarben.

Braunpastell, die ersten Pastellen traten aus einem Stamm Isabellen bei Herrn Kollen in Holland auf

Das braune Melanin bewirkt einen dichten Schleier über das gesamte Gefieder. Die Grundfarbe ist sichtbar. Bei den Intensiven ist eine leichte Strichelung sichtbar. Die Hornteile sind bräunlich.

Braunjaspe

Die Federn auf dem Rücken haben braungräuliche Schäfte und eine braungräuliche Federsäumung. Zwischen den dunklen Bereichen ist der Farbton ein helles braungrau.

Braun Mogno, Mogno ist eine Weiterentwicklung aus den Opalen

Die Zeichnung ist wie beim klassischen Braunvogel und zeigt dunkel gräulich braune Striche auf grau braunen Untergrund ohne bläulichem Schimmer. Die Hornteile sind bräunlich.

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*        Quellennachweis

„DKB und AZ-Standard“

** Bilder von Verfasser